Paarungsverhalten

Alle Vögel haben ein gemeinsames Merkmal: Die Vogelei-Ablage. Zwar gibt es lebendgebärene Reptilien und eierlegende Säugetiere – lebendgebärene Vögel sucht man jedoch vergebens. Und das ist auch gut so, denn die längere Tragzeit und die damit verbundene Gewichtsveränderung würde den Vögeln beim Fliegen einen Strich durch die Rechnung machen.

Das männliche Geschlechtsorgan ist teilweise gut entwickelt, wie beispielsweise bei Laufvögeln und Gänsevögeln. Kleinere Vogelarten besitzen dagegen gar keinen oder einen einfach gebauten Vogel-Penis. Weibliche Vögel besitzen nur einen Eierstock. Auch hier spielt die Flugfähigkeit eine Rolle – das Gewicht muss so gering wie möglich gehalten werden. Daher werden die Sexualorgane außerhalb der Paarungszeit stark zurück gebildet.

Für die Begattung muss das Männchen auf den Rücken des Weibchens steigen. Dann drücken beide Partner ihre Kloaken, also ihre Geschlechtsorgane, aufeinander. So kann die Samenflüssigkeit des Männchens in die Kloake des Weibchens fließen. Der Geschlechtsakt dauert nur wenige Sekunden, wird aber oft wiederholt.

Durch verschiedene Reize wird der Follikelsprung, also das Freiwerden der Eizelle, ausgelöst. Das unbefruchtete Ei verbleibt einige Minuten in der Öffnung des Eileiters und wird dort vom Spermium befruchtet. Anschließend wird das Ei mittels Muskelbewegungen in Richtung der Geschlechtsöffnung befördert. Im Eileiter werden dem Dotter und dem Embryo erst das Eiklar, die Eihaut und schließlich die Eischale angelagert. Das Dotter besteht übrigens zu 30 % aus Proteinen und zu 70 % aus Fetten, Vitaminen und Mineralsalzen. Das Eiklar besteht aus Proteinen, Salzen und Wasser. Die stark verkalkten Schalen der Vogeleier lassen trotz ihrer festen Form einen Gasaustausch zur Atmung zu.

Vogel